Kistenkinder Casa Colibri


Der Casa Colibri e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Kindertagesstätte "Mi pequeño Jesus" de Calderón im Armenviertel von Calderón am nördlichen Stadtrand der Hauptstadt Quito zu unterstützen.

 

"Stellen Sie sich vor, Sie sehen jeden Tag Menschen, darunter viele Kinder jeden Alters, die auf der Straße leben. Überall begegnet Ihnen der Inbegriff von Armut, an Plätzen, Straßenkreuzungen und in den Straßen selbst, aber nicht in den Wohnvierteln der Besserverdienenden und Reichen."

 

Das war die alltägliche Situation, die wir, Monika und Rolf Grempel, zwischen Oktober 1994 und Dezember 1997 während unserer beruflichen Tätigkeit in Ecuador erlebten. Straßenkinder als ein typisches Armutsproblem, das war uns schon vorher bekannt, aber erst vor Ort wurde uns täglich vor Augen geführt, was das wirklich bedeutet. Ganz besonders sind uns dabei die Kleinkinder unter 4 Jahren aufgefallen, deren "Wohnung" tagsüber irgendeine Schachtel oder Kiste aus Holz, Plastik oder Pappe war. Daher stammt auch der Name "Kistenkinder".

 

Der Casa Colibri e.V. entwickelte sich aus der Idee, "da muss man doch irgend etwas tun können", zum eigenständigen Teil des Sozialprojektes "Casa del Sol" (Haus der Sonne), das von der Münchnerin Heidi Schäfer seit 1990 geleitet wird. Das Projekt ist ein intensives Engagement im sozialen Bereich mittels sehr vieler kleiner Hilfsprogramme für arme und ärmste Menschen - nicht spektakulär, aber wirkungsvoll.

 

Die Mitarbeit von Monika Grempel im "Casa del Sol" führte schließlich zur Idee, einen eigenen Kreis von Spender/innen zu gründen, dessen finanzielle Unterstützungen einer möglichst großen Anzahl von Kindern das Schicksal der vorhin beschriebenen "Kistenkinder" ersparen soll.

 

Die Kindertagesstätte "Intipac Churi" musste Anfang 2012 leider in ein anderes Haus umziehen, da die alten Räume für die Erweiterung einer Schule gebraucht wurden.

Mit diesem Umzug mussten wir der Kindertagesstätte auch einen neuen Namen geben und zwar "Niños del Sol" de Calderón.

 

In Calderón, einem großen Randbezirk von Quito, leben viele Familien, die von der Küste auf Arbeitssuche hierher gekommen sind. Sie leben dort in behelfsmäßigen Hütten und finden oft keine Arbeit. Ein Platz in unserer Kindertagesstätte ist für diese armen Frauen die Voraussetzung, dass Sie Arbeit bekommen können.

 

Seitdem die Kindertagesstätte "Intipac Churi" jetzt "Mi pequeño Jesus" de Calderón mit durchschnittlich 30 Kindern eröffnet wurde, hat sich die Lebenssituation der Kinder deutlich verbessert, weil sie jetzt nicht mehr Hunger leiden müssen. Für viele Frauen hat sich ebenfalls eine deutliche Verbesserung eingestellt, weil sie, während die Kinder tagsüber verpflegt und betreut werden, arbeiten können und damit einigermaßen regelmäßige Einkünfte haben.